Mit losen Händen. Werke aus der Schenkung Sammlung Hoffmann
„Leap of faith“ – Glaubenssprung – ist ein englischer Ausdruck, der mit „Vertrauensvorschuss“ nüchtern übersetzt ist und verschleiert, dass dieser Sprung ins Ungewisse eingebettet sein möge in das, was man heute nur noch zögerlich Gottvertrauen nennt. Nicht in allen der zwölf in der Ausstellung gezeigten Werken zeitgenössischer Kunst wird der Sprung ins Ungewisse, der Aufbruch zu Neuem, voll Optimismus unternommen. Manchmal führt er zum schwerelosen Fliegen, manchmal zum erstarrten Schweben, zuweilen zum tosenden oder stillen Verschwinden. Die Werke, die häufiger den Aufbruch als die Landung im neuen Hafen zeigen, erzählen von Momenten solchen Zwischen-Daseins als außergewöhnlichen und individuellen Zuständen und zugleich als gemeinsamer menschlicher Erfahrung. Ihren Titel entlehnt die Ausstellung einem Werk Marijke van Warmerdams, in dem eine freihändige Fahrt auf dem Fahrrad nicht zur Bruchlandung, sondern zum Überwinden unserer Erdgebundenheit führt. Dem Realitätsnahen wird die Tür zur Imagination geöffnet.
Impressionen
Mit losen Händen
Eine Ausstellung im Rahmen des Lausitz Festival
Die Ausstellung „Mit losen Händen“ ist die zweite Kooperation des Lausitz Festival mit der Schenkung Sammlung Hoffmann, Staatliche Kunstsammlungen Dresden. Sie reagiert mit den gezeigten Werken nicht nur auf die Aufforderung des diesjährigen Festivals, sich den Besonderheiten eines Zustandes, einer Phase oder eines Raumes zu widmen, der in der Wortschöpfung „Zwischensamkeit“ anklingt. Sie entstand zugleich im Zwiegespräch mit den versteckten, verfallenen und sich wandelnden Räumen im Park Bad Muskau.
- Ausstellungsort Schlossanlage Bad Muskau
- Laufzeit 27.08.2021—18.09.2021