Intro

Zu unserer Arbeit mit dem Schenkungsbestand gehören kunstwissenschaftliche Forschungs- und Restaurierungsprojekte. In den Anfangsjahren der Schenkung konzentrierten wir uns im Rahmen von Fellowships auf die Entstehungsgeschichte des Bestands und dessen Übergang aus privater in die öffentliche Hand. Aktuell stehen im Rahmen unserer Schauwerkstatt konservatorische und restauratorische Fragestellungen im Fokus.

Von Schaumstoff zu VHS-Kassetten: Zeitgenössisches Bewahren

Die zeitgenössischen Sammlungswerke zeichnen sich durch eine große Vielfalt an Techniken, Materialien und Ausdrucksformen aus. Moderne Kunstwerke sind häufig mit unkonventionellen Materialien und experimentellen Techniken entstanden und eng mit der künstlerischen Idee verknüpft. Ihr Erhalt erfordert sowohl materialwissenschaftliches Fachwissen als auch ein tiefes Verständnis der konzeptuellen Aussage. Restaurator*innen arbeiten deshalb häufig eng mit den Künstler*innen oder deren Nachlässen zusammen.

Viele Kunstwerke bestehen aus fragilen, synthetischen oder industriell gefertigten Materialien, andere nutzen digitale oder elektronische Medien. Auch raumgreifende Installationen und kinetische Objekte gehören zum Bestand. Diese Vielfalt bringt besondere konservatorische Anforderungen mit sich: Oft müssen neue Strategien entwickelt werden, um den musealen Auftrag des langfristigen Bewahrens gerecht zu werden. Ziel ist es, die Authentizität und Funktionsfähigkeit der Werke zu bewahren, ohne inhaltliche Aussagen zu verfälschen – eine komplexe Aufgabe angesichts der Abnutzung veralteter Technik und den zeitbedingten Veränderungen oder des Verfalls der verwendeten Materialien.

Schauwerkstatt

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Hinter dem Staub: Altbaufenster von Chiharu Shiota sichern

Die Installation besteht aus 280 Altbaufenstern, deren Staub und Gebrauchsspuren erhalten werden sollen – es folgt eine Restaurierung unter Beibehaltung der Verwitterungsspuren.  

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Zu sehen ist das Werk "Inside-Outside" der Künstlerin Chiharu Shiota aus dem Jahr 2009. Die begehbare Installation besteht aus Altbaufenstern, die die Künstlerin in Ost-Berlin zusammengetragen und meterhoch spiralförmig angeordnet hat. In der Mitte steht ein Stuhl auf dem man von innen nach außen schauen kann.
© Schenkung Sammlung Hoffmann, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, VG Bild-Kunst, Bonn: Foto: Oliver Killig
Chiharu Shiota, Inside-Outside, 2009

Alles leuchtet: Kunststoffe verkleben bei Christian Boltanski

Einige der Klemmlampen der Installation von Christian Boltanski sind gebrochen. Um sie wieder zum Leuchten zu bringen müssen sie stabilisiert werden, doch der verwendete Kunststoff ist in die Jahre gekommen.  

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Zu sehen ist ein Detail des Werkes "Christian Boltanski, Les Archives n°1 de C. B." von Christian Boltanski aus dem Jahr 1989, einer zehn Meter langen Installation aus mit Notizen und Erinnerungen gefüllten metallenen Büchsen.
© Schenkung Sammlung Hoffmann, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, VG Bild-Kunst, Bonn: Foto: Oliver Killig.
Christian Boltanski, Les Archives n°1 de C. B. (Detail), 1989

Entfaltungsmöglichkeiten: Ein kinetisches Objekt von Rebecca Horn

Entfaltungsmöglichkeiten: Ein kinetisches Objekt von Rebecca Horn

Bei Rebecca Horns „Silver Crane“ ist ein Nylonfaden gerissen und stört die symmetrische Bewegung des motorisierten Federkranzes. 

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Zu sehen ist die Hand der Restauratorin beim Entstauben einer Feder an dem Werk "Silver Crane" von Rebecca Horn aus dem Jahr 1984. Das kinetische Werk besteht aus einem Federkranz aus Kranichfedern, die von einem Motor betrieben sich öffnen und schließen.
© Schenkung Sammlung Hoffmann, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, VG Bild-Kunst, Bonn: Klemens Renner.
Rebecca Horn, Silver Crane (Detail), 1984

Von Erdnussflips zu Korallen: Ein gesprungenes Bullauge bei Ashley Bickerton

In einer der Glasscheiben einer der 16 Metalldosen der Wandarbeit von Bickerton wird ein Riss festgestellt. Ohne diese auszubauen, muss das Glas stabilisiert und gesichert werden. 

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Die Wandinstallation "Catalog: Terra Firma Nineteen Hundred Eighty Nine, #3" aus dem Jahr 1989 von Ashley Bickerton besteht aus zwölf symmetrisch gehangen Bullaugen, die mit unterschiedlichsten Materialien wie Erdnussflips, Zigarettenstummel, Flechten und Korallen gefüllt sind.
Schenkung Sammlung Hoffmann, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, © Ashley Bickerton; Foto: Herbert Boswank.
Ashley Bickerton, Catalog: Terra Firma Nineteen Hundred Eighty Nine, #3, 1989

Architektur in Gips: Frank Stellas Entwurf einer Kunsthalle

Das fragile Modell Stellas für eine Kunsthalle in Dresden ist aus den 1990er-Jahren und muss gereinigt werden bevor es ausgestellt und studiert werden kann. 

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Zu sehen ist das "Zweite Modell einer Kunsthalle" für Dresden des Künstler-Architekten Frank stella aus dem Jahr 1992, welches er in Gips ausgeführt hat. Auf dem Foto ist ein Detail des gebrochenen Gips zu sehen, welches restauriert wird.
© Schenkung Sammlung Hoffmann, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, VG Bild-Kunst, Bonn.
Frank Stella, Zweites Modell für die Kunsthalle Dresden (Detail), 1992.

Eine stachelige Angelegenheit: Antony Gormley in der Antikenhalle

In der Antikenhalle des Semperbaus im Dresdner Zwinger sollen zwei Werke Gormleys dauerhaft installiert werden. Bevor die über eine halbe Tonne schwere Arbeit im Boden eingelassen wird, muss ihre komplexe Oberfläche gereinigt werden.

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Zu sehen ist das Werk "Under my Skin" von Antony Gormley aus dem Jahr 1997, einem in Eisen ausgeführten einstigen Abgusses des Künstlers. Es ist gänzlich von stacheligen Eisenstiften überzogen. Auf dem Foto wird es liegend vorbereitet um in der antikenhalle installiert zu werden.
Schenkung Sammlung Hoffmann, Staatliche Kunstsammlungen Dresden © the artist.
Vorbereitungen zur Installation in der Antikenhalle

Frank Stellas „Moby Dick“ geht auf Reisen

Die meterhohe Wandarbeit Stellas wird an ihrem vorherigen Ort demontiert und ins Residenzschloss Dresden transportiert, wo das Werk montiert und in großer Höhe auf der Englischen Treppe installiert wird. 

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Zu sehen ist eine metergroße Wandarbeit des Künstlers Frank Stella der "Moby Dick"-Serie, die auf der Englischen Treppe des Residenzschlosses Dresden in hoher Höhe gehangen wurde.
© Schenkung Sammlung Hoffmann, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, VG Bild-Kunst, Bonn: Foto: Klemens Renner.
Frank Stella, Of Whales in Paint (...) (Moby Dick Series chap. 57), 1990

Fellowship

In den Jahren 2020, 2021 und 2022 wurden von den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden dreimonatige Stipendien gefördert. Ziel war es, Absolvent*innen, Doktorand*innen oder Postdocs der Kunstgeschichte, Kulturwissenschaften und anderer geisteswissenschaftlicher Disziplinen dazu einzuladen, die Geschichte und Konzeption der Sammlung Hoffmann, ihre Sammlungsschwerpunkte und ihre Vermittlungs- und Ausstellungsstrategien zu untersuchen. Die Ergebnisse der ausgewählten Forschungsprojekte sind hier einzusehen. 

Ergebnisse des Fellowship

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