Hinter dem Staub: Altbaufenster von Chiharu Shiota sichern
Die Installation besteht aus 280 Altbaufenstern, deren Staub und Gebrauchsspuren erhalten werden sollen – es folgt eine Restaurierung unter Beibehaltung der Verwitterungsspuren.
Zu unserer Arbeit mit dem Schenkungsbestand gehören kunstwissenschaftliche Forschungs- und Restaurierungsprojekte. In den Anfangsjahren der Schenkung konzentrierten wir uns im Rahmen von Fellowships auf die Entstehungsgeschichte des Bestands und dessen Übergang aus privater in die öffentliche Hand. Aktuell stehen im Rahmen unserer Schauwerkstatt konservatorische und restauratorische Fragestellungen im Fokus.
Die zeitgenössischen Sammlungswerke zeichnen sich durch eine große Vielfalt an Techniken, Materialien und Ausdrucksformen aus. Moderne Kunstwerke sind häufig mit unkonventionellen Materialien und experimentellen Techniken entstanden und eng mit der künstlerischen Idee verknüpft. Ihr Erhalt erfordert sowohl materialwissenschaftliches Fachwissen als auch ein tiefes Verständnis der konzeptuellen Aussage. Restaurator*innen arbeiten deshalb häufig eng mit den Künstler*innen oder deren Nachlässen zusammen.
Viele Kunstwerke bestehen aus fragilen, synthetischen oder industriell gefertigten Materialien, andere nutzen digitale oder elektronische Medien. Auch raumgreifende Installationen und kinetische Objekte gehören zum Bestand. Diese Vielfalt bringt besondere konservatorische Anforderungen mit sich: Oft müssen neue Strategien entwickelt werden, um den musealen Auftrag des langfristigen Bewahrens gerecht zu werden. Ziel ist es, die Authentizität und Funktionsfähigkeit der Werke zu bewahren, ohne inhaltliche Aussagen zu verfälschen – eine komplexe Aufgabe angesichts der Abnutzung veralteter Technik und den zeitbedingten Veränderungen oder des Verfalls der verwendeten Materialien.
In der „Kunstkammer Gegenwart“ bekommen Besucher*innen in einer Schauwerkstatt die Gelegenheit, hinter die Kulissen zu blicken. Hier werden Kunstwerke live in der Ausstellung restauriert.
Moderne Kunstwerke sind häufig mit unkonventionellen Materialien und experimentellen Techniken entstanden. Restaurator*innen sammeln das vielfältige Wissen um die Kunstwerke und dokumentieren jeden ihrer Schritte sorgfältig.
Die zahlreichen Projekte der Restaurierung zeigen, dass bereits heute Werke der Gegenwartskunst geschützt und erhalten werden müssen. Die Vermittlung der Arbeit von Restaurtor*innen hilft auch dabei, die künstlerische Aussage der Werke besser zu verstehen.
Die Installation besteht aus 280 Altbaufenstern, deren Staub und Gebrauchsspuren erhalten werden sollen – es folgt eine Restaurierung unter Beibehaltung der Verwitterungsspuren.
Einige der Klemmlampen der Installation von Christian Boltanski sind gebrochen. Um sie wieder zum Leuchten zu bringen müssen sie stabilisiert werden, doch der verwendete Kunststoff ist in die Jahre gekommen.
Entfaltungsmöglichkeiten: Ein kinetisches Objekt von Rebecca Horn
Bei Rebecca Horns „Silver Crane“ ist ein Nylonfaden gerissen und stört die symmetrische Bewegung des motorisierten Federkranzes.
In einer der Glasscheiben einer der 16 Metalldosen der Wandarbeit von Bickerton wird ein Riss festgestellt. Ohne diese auszubauen, muss das Glas stabilisiert und gesichert werden.
Das fragile Modell Stellas für eine Kunsthalle in Dresden ist aus den 1990er-Jahren und muss gereinigt werden bevor es ausgestellt und studiert werden kann.
In der Antikenhalle des Semperbaus im Dresdner Zwinger sollen zwei Werke Gormleys dauerhaft installiert werden. Bevor die über eine halbe Tonne schwere Arbeit im Boden eingelassen wird, muss ihre komplexe Oberfläche gereinigt werden.
Die meterhohe Wandarbeit Stellas wird an ihrem vorherigen Ort demontiert und ins Residenzschloss Dresden transportiert, wo das Werk montiert und in großer Höhe auf der Englischen Treppe installiert wird.
In den Jahren 2020, 2021 und 2022 wurden von den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden dreimonatige Stipendien gefördert. Ziel war es, Absolvent*innen, Doktorand*innen oder Postdocs der Kunstgeschichte, Kulturwissenschaften und anderer geisteswissenschaftlicher Disziplinen dazu einzuladen, die Geschichte und Konzeption der Sammlung Hoffmann, ihre Sammlungsschwerpunkte und ihre Vermittlungs- und Ausstellungsstrategien zu untersuchen. Die Ergebnisse der ausgewählten Forschungsprojekte sind hier einzusehen.